Das Leben ist wie ein Schmetterling. Es flattert hin und her - unkontrollierbar. Nur manchmal lassen wir uns leicht von ihm berühren,
spüren für einen Flügelschlag, was es heißt, zu sein. (Martina Seifert)
Achtsamkeit ist die deutsche Übersetzung des Begriffs Sati. Sati wird im Pali
Kanon erwähnt, die in Pali verfasste, älteste überlieferte Sammlung der Lehrreden des Buddhas.
Achtsamkeit ist eine Aktivität, die nicht auf Logik basiert. Sie kann nur mit Worten umschrieben werden. Die Worte sind, sinnbildlich gesprochen, nur Finger, die auf den Mond weisen, und nicht
der Mond selbst.
Achtsamkeit ist ein subtiler Prozess, der sich von Moment zu Moment vollzieht. Sie ist die eigentliche Wirklichkeit, aus denen Worte und Gedanken erst entstehen. Vipassana (Einsicht), die
Meditationsmethode, die der Buddha vor 25 Jahrhunderten eingeführt und gelehrt hat, ist speziell darauf ausgerichtet, ununterbrochen achtsam zu sein.
Wenn wir etwas bewusst wahrnehmen, und zwar noch bevor wir dieses identifizieren und benennen, existiert für einen flüchtigen Moment reines Bewusstsein. Dies stellt eine Stufe der Achtsamkeit
dar, die normalerweise sehr kurz ausfällt: ein aufblitzender Moment, bevor wir beginnen, die Dinge beim Namen zu nennen: „Oh, da ist eine Katze!”
In diesem kurzen Augenblick reinen Bewusstseins erleben wir die Wirklichkeit so wie sie wirklich ist, frei von Konzepten. Der sanft fließende Prozess reiner Erfahrung ist noch nicht getrennt von
der Realität. Das weiche, noch nicht fokussierte Bewusstsein enthält eine sehr tiefe Weisheit, die uns verloren geht, sobald wir unseren Geist fokussieren und das Wahr-genommene
objektivieren.
In unserem alltäglichen Bewusstseinszustand ist ein Moment der Achtsamkeit meist so flüchtig, dass er gar nicht wahrgenommen wird. Bei der Einsicht-Meditation trainieren wir unseren Geist darin, von Moment zu Moment achtsam zu bleiben. Gelingt uns dies, verändert sich unsere gesamte Sicht des Universums.
Achtsamkeit spiegelt uns immer nur das, was gerade geschieht, und genau so, wie es geschieht. Es gibt keine Vorurteile, keine Wertung. Es ist die natürliche Fähigkeit unseres Geistes, ohne Kritik
zu beobachten und vorbehaltlos alles zu akzeptieren, – sei es angenehm oder unangenehm. Was immer wir fühlen oder erleben, die Achtsamkeit akzeptiert alles. Was ist, das ist, – so einfach.
Achtsamkeit stärkt unsere Weisheit und unser Mitgefühl. Deshalb eignet sich die Praxis der Achtsamkeit dazu, das Herz zu öffnen und andere kohärente Gefühle wie Großzügigkeit, Vertrauen,
Gelassenheit und Freude zu kultivieren.
Achtsamkeitspraxis setzt kein religiöses Bekenntnis voraus. Die eigene Erfahrung zeigt uns, wie Herz-öffnend und bereichernd diese Praxis sein kann.
Martina Seifert (M. A.)
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